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Aphthen

Die kleinen, runden, hellen Aphthen kommen vor allem im Mundinnenraum vor.
© wikipedia/Maksim

Aphthen: Tatort Mund

Bei kleinen unkomplizierten Aphthen kann man sich selbst helfen mit naturheilkundlicher Behandlung und adstringierenden Heilpflanzen.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Aphthen: Die wichtigsten Fakten

Was sind Aphthen?

Bei Aphthen handelt es sich um kleinere Entzündungen im Mundbereich. Sie können an der Mundschleimhaut, aber auch am Zahnfleisch, an der Zunge oder sogar am Gaumen und an den Mandeln vorkommen.

Ursachen von Aphthen

Die Ursachen sind vielfältig. So kann eine Aphthe durch versehentliches „Auf-die-Lippe-Beißen“ oder durch Lebensmittel entstehen, die die Mundschleimhaut reizen. Meist ist sie jedoch das Merkmal einer Immunschwäche: Wiederholtes Auftreten innerhalb kurzer Zeit sollte daher Anlass sein, nach grundlegenden Störungen zu fahnden, da viele Erkrankungen des Immunsystems oder des Magen-Darmtrakts für Aphten anfällig machen.

Behandlung von Aphthen

Aphthen heilen meist innerhalb von 10 Tagen von alleine ab, wer den Heilungsprozess beschleunigen will, kann die Stelle mit pflanzlichen Mitteln behandeln: Kamille, Myrrhe, Propolis oder Salbei sind hier empfehlenswerte Pflanzen, die mit ihrer adstringierenden Wirkung Aphthen bekämpfen können.

Lesen Sie hier mehr über Aphthen und wie man sie loswird – oder am besten sogar vermeidet!

Was tun bei Aphthen?

Individuelle Auslöser von Aphthen finden

Da die Ursachen für Aphthen sehr individuell sind, beschränkt man sich bei der Therapie häufig auf eine symptomatische Behandlung. Bei kleinen unkomplizierten Aphthen kann man sich selbst helfen mit naturheilkundlicher Behandlung und pflanzlichen Mitteln mit adstringierender Wirkung. Oft hilft es auch schon, die eigenen Auslöser zu kennen und dann zu meiden.

Was sind Aphthen?

Aphthen sind linsenförmige Entzündungen auf der Schleimhaut. Das helle Zentrum ist von einem mehr oder weniger großen, entzündetem Saum umgeben. In der Regel bilden sich Aphthen im Mund an den beweglichen Teilen der Schleimhaut – Mundhöhle, Mandeln oder Zunge. In selteneren Fällen treten sie auch am Zahnfleisch, Gaumen oder im Genitalbereich auf.


Tatort: Mund

Eine Aphthe ist ein mehr oder weniger schmerzhaftes Geschwür auf der Schleimhaut. Die Mundschleimhaut ist eine empfindliche Oberfläche, nicht nur durch die ungeschützte Schleimhaut, sondern auch durch die zahlreichen Nerven. Das Gewebe teilt sich sehr schnell und Mangelzustände oder Immundefekte zeigen dort bald sichtbare Wirkungen. Die gute Seite dieser Botschaft: die schnelle Zellteilung ermöglicht auch eine zügige Heilung. So hat die Schleimhaut eine erstaunliche Fähigkeit zur Regeneration und Aphthen heilen meist innerhalb von 10 Tagen ab.

Häufigkeit

Aphthen bilden sich oft nach Verletzungen im Mundbereich – wie etwa nach einer zahnärztlichen Behandlung. Sie zählen zu den häufigsten Störungen der Mundschleimhaut.

Man schätzt, dass etwa 25 % der Bevölkerung zeitweise darunter leiden, 10 % sind von mehr oder weniger regelmäßigen Rückfällen betroffen. Besonders häufig sind Aphthen bei Kindern im Schulalter. Erwachsene sind aus Gründen der besseren Abwehrkraft und wegen ihrer erworbenen Immunität meist dagegen besser geschützt. Unter den Erwachsenen erkranken Frauen dreimal häufiger als Männer.

In 80-90 % der Fälle liegen nur einzelne Aphthen vor, die unkompliziert sind und auch schnell wieder verschwinden.

Das steckt dahinter

Nicht nur die Betroffenen spekulieren, auch die Medizin kann nicht immer genau klären, wodurch die Aphten ausgelöst werden. Einige Menschen leiden immer wieder darunter, andere bleiben davon vollständig verschont. Man vermutet, dass dabei mehrere Faktoren zusammenwirken. Neben Verletzungen und lokale Reizungen spielen die Gene und der Status des Immunsystems eine Rolle. Daneben dürften auch Mangelzustände, chemische Reizmittel und Infektionen mitspielen. Noch viele andere Ursachen für Aphthen werden diskutiert. Wichtig ist, durch aufmerksames Beobachten die eigenen Auslöser zu identifizieren.

Apthen: Ursachen

Aphthen dürften eine Reaktion des Körpers auf ganz unterschiedliche Auslöser sein. Da bestimmte Personen unter immer wiederkehrenden Aphthen leiden und die Erscheinung auch familiär gehäuft auftritt, geht man von einer genetischen Veranlagung aus. Vermutlich wirken bei der Entstehung mehrere Komponenten zusammen. Dabei spielt eine Verletzung der Mundschleimhaut oft eine auslösende Rolle. Irritiert wird die Schleimhaut durch:

  • mechanische Schäden (Beißen, Zahnarztbesuch, schlecht angepasster Zahnersatz),
  • chemische Stoffe aus Zahnpasta (Natriumlaurylsulfat (oft als „SLS“ oder „SDS“ bezeichnet), Triclosan, Antiseptika)
  • unverträgliche Lebensmittel (sauer, salzig, scharf, scharfkantig)
  • Chemotherapie (führt häufig zu Entzündungen der Mund-, Rachen-, Speiseröhren- und Darmschleimhaut)
  • Medikamente

Auch Vitaminmangelerscheinungen (Vitamin B12, Eisen oder Folsäure) schwächen die Schleimhaut und erhöhen vermutlich die Anfälligkeit. Entsprechende Mangelzustände stellt man bei Betroffenen häufig fest. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Untersäuerung, Magenschleimhautentzündung, Magen-Darmgeschwüre, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) und Zöliakie, lösen häufig latente Mangelversorgung aus und aktivieren eine chronische Immunantwort. Betroffen sind insbesondere auch Personen mit einer generellen Störung des Immunsystems wie bei

  • Allergien
  • Morbus Behçet (Immundefekt-Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis)
  • HIV-Infektion
  • Leukämie
  • Lupus erythematodes (Autoimmunerkrankung)
  • Mangel an weißen Blutkörperchen, besonders sog. Neutrophile

Früher ging man von einer vorwiegend infektiösen Ursache aus, einen eindeutigen Zusammenhang konnte man bisher aber nicht belegen. Vielmehr vermutet man heute eine Schädigung der Schleimhaut durch eine (auto-)immunologische Störung. Auch Zusammenhänge mit Stress oder den Geschlechtshormonen werden diskutiert (Menstruationszyklus). Betroffene stellen häufig einen Zusammenhang mit bestimmten Nahrungsmitteln her, wie etwa Nüsse und Zitrusfrüchte. Daneben dürfte auch Stress als Auslöser in Frage kommen. Warum ausgerechnet Personen, die das Rauchen aufgeben häufiger von Aphthen betroffen sind, ist nicht geklärt.

Symptome

Aphthen sind an ihrer runden Form, der hellen Farbe und dem entzündlichen Saum leicht zu erkennen. Sie sind scharf abgegrenzt und treten üblicherweise einzeln auf. Mehrfache Geschwüre oder flächenhaft verschmelzende Schäden sind selten. Die weißliche, gräuliche oder gelbliche Farbe kommt durch Beläge aus Protein (Fibrin) zu Stande. An Stellen, die nicht beansprucht werden, verursachen sie oft nur geringe Beschwerden, an der Zungenspitze sind Aphthen mitunter sehr schmerzhaft. Je stärker der entzündliche Vorgang, umso röter der Saum und die Schmerzen.


Diagnostik

Zum Glück sind Aphthen meistens harmlos. Schmerzen beim Essen, Sprechen, häufige Rückfälle oder eine Ausbreitung über einen größeren Bereich des Mundraums sind die häufigsten Gründe, warum Patienten mit Aphthen einen Arzt aufsuchen. Wiederholtes Auftreten innerhalb kurzer Zeit sollte ein Anlass sein, nach grundlegenden Störungen zu fahnden: Viele Erkrankungen des Immunsystems oder des Magen-Darmtrakts machen für Aphten anfällig. Treten Aphten bei kleinen Kindern zusammen mit Fieber auf, sollte man ärztlichen Rat einholen.

Ärztliche Behandlung

Die Diagnose „Aphthe“ wird anhand des klaren Erscheinungsbilds gestellt. Für den Arzt relevant sind auch die Umstände und die Häufigkeit des Auftretens. Ständige Rückfälle weisen auf eine schwerere Erkrankung hin (Immunerkrankungen, HIV, Infektionen, Mangelzustände, Darmerkrankungen). Weitere Untersuchungen sind in diesen begründeten Fällen notwendig. Dann empfiehlt man ein großes Blutbild, und die Bestimmung von Vitamin B12, Folsäure (Folat) sowie Ferritin (Eisen). Eventuell folgen bei Aphthen auch Untersuchungen des Magen-Darmbereichs.

Aphthen: Verlauf und Komplikationen

Verlauf

Die Aphthe bildet sich aus einer kleinen ovalen Schwellung der Schleimhaut, die sich schnell zu einem Geschwür entwickelt. Habituelle Aphthen treten immer wieder auf (in Intervallen von Wochen bis Monaten).

Kleinere Aphthen (etwa 80% der Aphthen) heilen innerhalb von ein bis zwei Wochen ab. Wenn die Aphthen einen Durchmesser von einem Zentimeter erreichen, dauert es länger, sie bestehen im schlimmsten Fall Wochen bis Monate. Dann bleiben unter Umständen auch Narben.

Komplikationen

Meist treten Aphthen nur an wenigen Stellen im Mundbereich auf. Bei einer Infektion mit dem Herpes-Simplex-Virus-1 (HSV-1) bilden sie sich an mehreren Stellen oder breiten sich flächig aus. Das Krankheitsbild nennt man auch Mundfäule (Stomatitis aphthosa oder Gingivostomatitis herpetica). Begleitend treten Mundgeruch und starker Speichelfluss auf. Besonders Kinder leidern darunter. Hier ist der Krankheitsverlauf oft schwer mit Fieber. Bei diesen Verläufen sollte man einen Arzt hinzuziehen.

Wenn Aphthen häufig wiederkehren, spricht man von chronisch rezidivierender oder habitueller Aphthose. Dieser Verlauf beeinträchtigt die Lebensqualität.

Formen

Während Stomatitis in der Regel eine größere Fläche betrifft, sind Aphthen lokal begrenzt.

Kleinere Aphthen (Minor-Form) haben einen Durchmesser von unter einem Zentimeter, bei Aphthen mit einem Durchmesser von über einem Zentimeter spricht man von der Major-Form. Sie sind auch tiefer, schmerzhafter und heilen nur langsam. Bei „herpetiformen Ulcera“ entsteht eine große Zahl (bis zu 100) kleiner Aphthen, die auch miteinander verschmelzen.

In der Regel sind Aphthen aber nicht infektiös. Sie stellen lediglich eine entzündliche Störung dar. Lediglich beim Krankheitsbild der Mundfäule (Stomatitis aphthosa oder Gingivostomatitis herpetica) ist eine Infektion durch den Herpes-simplex-Virus die Ursache. Anderen Viren wie EBV (Epstein-Barr-Virus beim Pfeiffer-Drüsenfieber) kommen als Mitverursacher von Aphthen möglicherweise auch in Frage.

Schulmedizin

Die Schulmedizin behandelt bei Apthen die Symptome: man hemmt die lokale Entzündung und beugt Zusatzinfektionen vor.

Entzündung

Bei kleineren Aphthen kann der Körper selbst regulierend eingreifen. In schlimmeren Fällen hilft man nach. Pentoxifyllin lindert Entzündungen und fördert gleichzeitig auch die Durchblutung.

Kortikosteroide sind die bei Aphthen am häufigsten angewendete Behandlungsmethode, wenngleich keine statistischen Daten hierzu vorliegen. In schwersten Fällen ist eine lokale Therapie mit immunhemmenden Substanzen indiziert, z.B. starke Kortikoide wie Volon-A-Haftsalbe. Systemische Kortikosteroide wie Prednison sollten nur im Notfall zum Einsatz kommen.

Wenn die Behandlung nicht anschlägt, setzt man das Immunsystem außer Kraft (Colchicin, Methotrexat, Azathioprin, Ciclosporin). Amlexanox, ein Stoff der bei Allergien eingesetzt wird, hilft auch in diesem Fall häufig.

Nicht immer führt die Immunhemmung bei Aphthen zum Ziel. Manchmal braucht die Abwehr auch Unterstützung. Man setzt dazu Interferon-Alpha oder Levamisol ein.

Schmerzen

Schmerzen bei Aphthen können durch schmerzlindernde, anästhesierende Salben und Mundspülungen gelindert werden (z.B. Adstringenzien, Chlorhexidin, Polidocanolsalbe). Mundspülungen beschleunigen die Abheilung und verlängern die anfallsfreie Zeit.

Äußerlich anwendbare lokalanästhetische Wirkstoffe sind außerdem Lidocain, Benzocain und Macrogol-Laurylether.

Personen, die sich bei lokaler Empfindungslosigkeit leicht beißen, sollten keine lokal betäubenden Substanzen verwenden, da Bissverletzungen Aphthen auslösen!

Leichter Infekt: antiseptisch behandeln

Nicht nur bei akuten Infekten sind Präparate mit desinfizierenden Wirkstoffen sinnvoll. Sie helfen im Falle eines infektiösen Auslösers oder vermindern die Gefahr einer Zusatzinfektion im geschwächten Bereich. Antiseptika lässt man 1-3 Minuten lokal einwirken, danach ausspucken, nicht schlucken!

Antiseptisch wirken etwa Lösungen mit Polyvidon-Iod, Chlorhexidinbis(D-gluconat), Hexetidin, Silbernitrat, Wasserstoffperoxid, Gentianaviolettmeist, Benzydamin-HCl, Cetylpyridiniumchlorid. Letzteres ist nebenbei auch schmerzlindernd. Policresulen ist eigentlich für vaginale Infektionen vorgesehen. Es ist antiseptisch sowie auch adstringierend und damit auch für Aphthen im Mundbereich geeignet.

Schwere Infekte

Trotz Fehlen eines Hinweises auf bakterielle Infektionen bei Aphthen hat sich eine antibiotische Behandlung von Aphthen vielerorts durchgesetzt. Bei schweren Zusatzinfektionen mit Bakterien sind Antibiotika dringend nötig. Oberflächlich aufgetragene Tetracycline beschleunigen die Ausheilung der Aphthen und vermindern die Schmerzen.

Jedoch hemmen Antibiotika oft die Immunantwort und sie begünstigen aggressive sowie resistente Keime. Hier muss der mögliche Nutzen mit zahlreichen Nachteilen und Nebenwirkungen (Durchfall, Übelkeit/Erbrechen, Hautausschläge uvam.) abgewogen werden.

Mittel der Wahl bei einer schweren Stomatitis aphthosa durch Herpes-Viren ist das Virostatikum Aciclovir.

Heilung fördern

Dexpanthenol ist mit dem Vitamin B5 verwandt. Das Vitamin unterstützt den Hautstoffwechsel und fördert die Heilung der Aphthen.

Heilpflanzen bei Aphthen

Schleimhaut abschließen

Bei vielen Störungen der Schleimhäute – insbesondere der Aphthen – empfiehlt sich der Einsatz adstringierender Pflanzen. Sie schützen die Oberfläche und schließen sie nach außen ab.

Beispiele:

Salbei und Propolis sind besonders vielseitig und kombinieren gleich mehrere positive Wirkungen gegen Aphthen. In höheren Dosierungen und über längere Zeit sollte man Salbei aber nicht anwenden. Konzentrierte Salbeiprodukte sind wegen des enthaltenden Nervengifts Thujon in großen Mengen giftig. Ungefährlich ist die Verwendung von Tees. Für Schwangere sind ätherisches Öl und alkoholische Extrakte nicht geeignet.

Ratanhiawurzel-Tinktur und Teebaumöl können in seltenen Fällen allergische Schleimhautreaktionen auslösen. Wegen fehlender Daten sollten sie bei Aphthen nicht länger als 2 Wochen eingesetzt werden.

Zur Linderung von Reizen nimmt man Eibischwurzel oder auch Malvenblüten. Der enthaltene Schleim hüllt die Schleimhaut schützend ein.

Mit Kamille liegt man immer richtig

Der Klassiker bei jeder Entzündung im Mundbereich ist wegen ihrer Vielseitigkeit die Kamille. Zum Spülen und Gurgeln bei Aphthen bietet der Markt zahlreiche Extrakte und Kamillenblüten-Zubereitungen mit entzündungshemmender und antiseptischer Wirkung.

Die Heilpflanzen können gegen Aphthen auch sehr gut miteinander kombiniert werden. Im Idealfall sollten bei Aphthen folgende Wirkbereiche abgedeckt sein:

  • adstringierend (Myrrhe, Tormentille)
  • antiseptisch (Kamille, Anis, Thymian, Eukalyptus, Propolis)
  • entzündungshemmend (Kamille, Salbei, Propolis)
  • schmerzstillend (Kamille, PfefferminzNelkenöl, Lidocain)

Es hilft schon, aus den Heilpflanzen einen Tee zu kochen und damit häufig den Mund zu spülen. Zu Kaufen gibt es verschiedene Pflanzextrakte in Form von Tinkturen zum Bepinseln der Aphthen oder zum Gurgeln.

Heilpflanzen und Vitalstoffe, die bei Aphthen helfen können

Hausmittel und Tipps für den Alltag

Was Sie selbst tun können

Bei Aphthen mit starken Schmerzen kann weiche oder eingeweichte Nahrung hilfreich sein. Im schlimmsten Fall greift man zu Strohhalmen und pürierter, verdünnter Säuglingskost. Eis kann, besonders für Kinder, vorübergehend gute Linderung verschaffen.

Sorgen Sie für eine sanfte Mundhygiene mit weicher Bürste und schonenden Pflegeprodukten. Viele Zahnpasten und Mundwässer enthalten reizende Stoffe.

Nach dem Essen – insbesondere nach süßen, sauren und scharfen Speisen – spült man den Mund mit Kamillentee aus. Eine sorgfältige Mundhygiene verhindert das Ausbreiten von Keimen auf der durch Aphthen geschwächten Schleimhaut.

Nahrungsergänzung

Orthomolekulare Medizin

Weniger untersucht ist der Erfolg der Gabe von Eisen, Vitamin B12 sowie Zink. In der Praxis ist häufig ein Nutzen bei Aphthen erkennbar, insbesondere bei vorliegenden Mangelzuständen.

Versuche lassen vermuten, dass eine rechtzeitige Einnahme von Folsäure (5 mg pro Tag) für den Zeitraum einer Woche den Verlauf verkürzt. Bei häufigen Rückfällen schützt die regelmäßige Einnahme von Folsäure (etwa 2,5 mg/Tag) auch vor dem Wiederauftreten der Aphthen. Künstliche Vitamine sollte man jedoch wegen ungesicherter schädlicher Langzeiteffekte nicht über Jahre einnehmen.

Was sonst noch hilft

Je nachdem, um welchen Auslöser es sich handelt, können Aphthen auch durch die geeignete Ernährung oder durch Entspannungsverfahren vermieden werden. Ist die Aphthe schon da, kann man sie mit Heilpflanzen und einigen Verhaltensregeln wieder loswerden.

Ernährung

Ernährungstherapie

Bei einem Zusammenhang von Aphthen mit gewissen Nahrungsmitteln wie Orangen, Schokolade oder Walnüssen sollte man diese soweit als möglich meiden


Wegen verstärkter Schmerzen verzichtet man am besten auf scharf gewürzte Speisen (Curry, Paprika, Pfeffer), saure Sachen und Obstsäfte. Aggressive Säuren enthalten Johannisbeeren, Orangen, Rhabarber und Ananas, häufig auch Tomaten. Konzentriertes Salz reizt die Schleimhaut. Dazu zählen gesalzene Nüsse, Räucherwaren und Chips. Knuspriges und harte Nahrungsmittel können durch die scharfen Kanten kleine Verletzungen verursachen. Problematisch sind für die Betroffenen mit Aphthen daher Knäckebrot, gerösteter Toast, Zwieback, Chips, harte Brotrinden und ähnliches.

Übrigens: Auch Alkohol und Kohlensäure zählen zu den reizenden Stoffen!

Naturheilverfahren bei Aphthen

Da mechanische Verletzungen die Entstehung von Aphthen begünstigen, ist bei chronischen Beschwerden ein Besuch beim Zahnarzt angeraten. Ungünstig stehende Zähne, Füllungen mit scharfen Rändern, schlecht sitzende Kronen, Spangen und Zahnersatz sollten überprüft und neu angepasst werden.

Enspannungsverfahren

Bei einigen Menschen verstärkt sich die Aphthenbildung, wenn sie Stress haben. Sie können dem vorbeugen, indem sie bewusst mit Ihren Kräften umgehen. Erlernen Sie ein Entspannungsverfahren, damit Sie nach einem stressigen Tag wieder runterschalten können. Möglichkeiten gibt es viele: Progressive Muskelentspannung/-relaxation (PMR)Autogenes Training (AT), MeditationYoga.

Naturheilverfahren, die bei Aphthen helfen können

Quellen/Weitere Informationen

Quellen
  1. DocCheck Medical Services GmbH, Aphthen, Stand Juni 2024
  2. Gessner, C.: Medical Tribune, Aphthen im Mund, Medizin, 45. Jahrgang, Nr. 27 , 9. Juli 2010
  3. Heyn, G.: Pharmazeutische Zeitung, Stomatitis , Stand Juni 2024
  4. Medical Tribune, Aphthen an Mund und Genital therapieren! Medical Tribune, 37. Jahrgang, Nr. 8, S. 16, 23. Februar 2005
  5. Medical Tribune: Rezidivierende Aphthen, Dermatologie Special: Was ist 2009 der Stand der Therapie? Sonderrubrik der Medical Tribune, Nr. 10, S.13-14, 6. März 2009
  6. Paukstadt, W.: So werden Sie der Aphthen Herr; MMW-Fortschr. Med. Nr. 11, S.12-13, 148. Jg., 2006
  7. Leitlinien der DGZMK, Diagnostik und Therapieoptionen von Aphthen und aphthoiden Läsionen der Mund- und Rachenschleimhaut, Stand Juni 2024
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