Heilpflanzen
Enzymtherapie
Man nutzt hierbei Eiweiß-spaltende Enzyme aus der Ananas (Bromelain), aus der Papaya (Papain) oder aus der Bauchspeicheldrüse von Tieren (Trypsin, Chymotrypsin). Diese Enzyme werden über den Darm ins Blut aufgenommen. Man vermutet, dass sie dort verschiedene Wirkungen haben: Zum Beispiel glaubt man, dass sie Tumorzellen für das Immunsystem „enttarnen“ und damit angreifbar machen. Erste Studien zeigten, dass Enzyme lindernd auf die Folgen der Chemotherapie wirken, die Therapie verstärken und daneben entzündungshemmend und abschwellend sind. Die Enzymtherapie empfiehlt sich auch begleitend zur Lymphdrainage. Gesichert ist die Wirkung noch nicht.
Misteltherapie
Präparate der Mistel werden zur Stimulation des Immunsystems zur unterstützenden Tumortherapie injiziert. Man verspricht sich davon auch eine allgemein kräftigende sowie stimmungsaufhellende Wirkung. In höheren Konzentrationen ist Mistel zellgiftig (zytotoxischen) und teilungshemmend (zytostatisch). Daneben soll die Versorgung des Tumors gehemmt werden. Einige – nicht alle – klinische Studien konnten einen Nutzen der Misteltherapie bei bösartigen und streuenden Tumoren feststellen. Erfahrungsgemäß verbessert die Mistel die Lebensqualität sowie die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Die Mistel verringert die Nebenwirkungen einer Chemotherapie und fördert den Appetit.
Behandlung der begleitenden Beschwerden bei Brustkrebs
Depressionen
Zur Behandlung von depressiven Zuständen kann man zu Präparaten aus Johanniskraut greifen. Allerdings sollte man vor der Einnahme einen Arzt fragen: Johanniskraut kann nicht mit jeder Chemotherapie kombiniert werden (z. B. nicht mit Tamoxifen).
Unruhe, Angst und Einschlafstörungen
Geeignet sind Präparate aus der Baldrianwurzel oder auch die Kombination mit Hopfen, Melissenblättern oder Passionsblumenkraut. Pflanzliche Präparate haben eine sanfte Wirkung und müssen daher über einen längeren Zeitraum genommen werden.
Narbenschmerzen
Zu feste Massagen sind für Narben nicht geeignet. Wohltuend kann jedoch leichtes massierendes Einreiben mit Johanniskrautöl sein. Es macht auch das Narbengewebe weicher. Ebenso kann man Öle aus Lavendel oder Kampfer versuchen.
Bei leichteren Schmerzen wirken homöopathische Zubereitungen aus Eisenhut (Aconitum napellus) lindernd.
Therapieschäden
Tatsache: Eine Chemotherapie ist giftig, sie muss eben auch stark wirksam sein. Toxisch ist sie nicht nur für die Tumorzellen, sondern auch für gesunde Zellen. Bisher gibt es leider kaum Alternativen. Organe, die besonders unter der Behandlung leiden, sind Leber und Darm. Präparate aus der Mariendistel helfen, die Leber zu regenerieren und den Stress besser zu verarbeiten.
Heilpflanzen und Vitalstoffe, die bei Brustkrebs helfen können
Nahrungsergänzung
An erster Stelle empfiehlt die orthomolekulare Medizin bei Krebs Selen. Es soll Tumorzellen schädigen und gesunde Zellen stärken. Selen ist Teil eines Enzyms, welches schädliche Radikale abfängt und entgiftet. Die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e. V. empfiehlt zur Unterstützung der Ödemtherapie die Einnahme von täglich 200 Mikrogramm Selen sowie Enzymen. Selen kann während einer Chemotherapie für einige Tage bis auf 3 x 300 μg gesteigert werden. Dies ist für eine längerfristige Therapie jedoch eine zu hohe Dosis. Unbedingt muss eine Einnahme von Selen mit den behandelnden Ärzten abgestimmt werden, da Selen die Wirkung bestimmter Chemotherapien mindern und in einigen Fällen das Wachstum von Tumoren begünstigen kann.
Daneben empfiehlt man Zink, Carotinoide, Vitamin D, die B-Vitamine und ungesättigte Fettsäuren.
Weitere Therapien
Dass man die begleitenden Beschwerden bei Brustkrebs wie Depressionen, Narbenschmerzen oder Einschlafstörungen gut mit Heilpflanzen behandeln kann, haben Sie bereits auf dieser Seite erfahren. Auf der nächsten Seite haben wir für Sie noch mehr Informationen zu Therapiemöglichkeiten bei Brustkrebs bereitgestellt. Wie Brustkrebs von der Schulmedizin behandelt wird und wie wichtig Vorsorgeuntersuchungen sind, erfahren Sie hier!