Was Sie vom Arzt erwarten können
Genaue UntersuchungZunächst muss sorgfältig abgeklärt werden, ob die Beschwerden eine organische Ursache haben. Wichtig hierbei ist eine gründliche Anamnese. Der Arzt erkundigt sich nach Alarmsignalen wie Ermüdbarkeit, Atemfrequenz, Husten, Gewichtszunahme, nächtlichem Wasserlassen und Appetitlosigkeit. Er untersucht die Halsvenen (auf Zeichen von Herzschwäche), die Herztöne, den Puls, Blutdruck und den Herzrhythmus. Dazu zeichnet man die Herzerregung im Elektrokardiogramm (EKG) in Ruhe oder unter Belastung auf. Mit Ultraschall kann die Herzstruktur auf Anomalien untersucht werden (Echokardiographie). Das Programm wird durch Blutuntersuchungen ergänzt (Parameter: Troponin-T bei heftigen Beschwerden im Herzbereich zum Ausschluss eines akuten Herzinfarktes, Creatinkinase CK/CK-MB).
Auch wenn kein Befund vorliegt, muss eine neue Untersuchung erfolgen, wenn sich die Beschwerden des Patienten verschlimmern oder verändern. Dabei sollte das Prinzip gelten: „so viel wie nötig“ und nicht „so viel wie möglich“.
Sind organische Erkrankungen ausgeschlossen, sollte eine ausführliche Sozialanamnese die seelische Situation klären. Hilfreich ist hier ein Fragebogen zum Angstempfinden oder zur depressiven Stimmungslage.
Die Diagnose funktionelle Herzbeschwerden ist als Ausschlussdiagnose nicht leicht zu stellen und oft vergehen Jahre und viele Arztkonsultationen, bis sie schließlich gestellt wird. Es kommt vor, dass der Patient die Diagnose nicht akzeptieren kann. Damit geht wertvolle Lebenszeit verloren, die bei der richtigen Therapie viel lebenswerter wäre.