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Weitere Therapien: Parodontitis

Was sonst noch hilft

Man kann Parodontitis mit Heilpflanzen und dem richtigen Verhalten vorbeugen. Hier haben wir weitere Informationen zusammengestellt zur Ernährung, Naturheilverfahren und Schulmedizin.

Ernährung

Dass Zucker Karies auslöst, hat sich herumgesprochen. Er fördert aber auch das Wachstum von anderer Krankheitserregern im Mund. Daneben ist Zucker löslich und wird mit dem Speichel überall dorthin gespült, wo die Zahnbürste nicht hinkommt. In der Nacht, wenn der Speichelfluss schwächer wird, stellen die Bakterien schädliche Buttersäure und andere reizende Verbindungen her. Das führt nicht nur zu einem schlechten Geschmack im Mund, auch das Zahnfleisch reagiert gereizt und der Schmelz wird dünner. Essen sie daher am Abend keinen Zucker mehr. Auch Milchprodukte sind in der Hinsicht manchmal problematisch. Greifen lieber zu antibiotischen Lebensmitteln, Rohkost und Gewürzen.

Frische Kräuter, frischer Atem

Über den Geruch von Zwiebel und Knoblauch streiten sich die Gemüter. Aber ehrlich gesagt ist Knoblauch eher die Ausnahme als die Regel. Senf und Meerrettich sind in dieser Hinsicht neutral. In anderen Kulturen kaut man für einen frischen Atem Anis- oder Kümmelfrüchte nach dem Essen, auch Curcuma wirkt antibiotisch auf den Bakterienfilm. Daneben unzählige Küchenkräuter. Entdecken sie die Kräuterwürze neu: Wie wäre es mit Basilikum, Schnittlauch, Thymian oder Rosmarin

  • Grünkohl, grüne Bohnen und Brokkoli, enthalten reichlich davon, genauso wie
  • Kapern, Zwiebel und Liebstöckel.
  • Auch beim Obst gibt es Varianten vor allem Beerenfrüchte können punkten (Heidel- Brom-, Him- und Schwarze Johannisbeeren), daneben auch Trauben und Zitrusfrüchte. Jedoch sind sie wegen des höheren Zuckergehalts nicht ganz so wertvoll.

Zahngesunde Getränke

Problem bei gezuckerten Getränken oder Milch: Diese Stoffe kommen schnellsten überall dahin, wo die Bürste nicht folgen kann. Wertvoller sind alle Getränke ohne Zucker. Und auch eine antibiotische Begleitwirkung kann mit Schwarzem Tee, Grünem Tee oder Hibiskustee (= Roselle, Afrikanische Malve) erreicht werden.

Tipp: Im Reformhaus erhält man entsprechende „antibiotische“ Säfte auch in der zuckerfreien Variante (Cranberry-Muttersaft, Sanddorn-Direktsaft). Zugegeben, man muss sich an den adstringierenden Geschmack gewöhnen, aber es ist eben „nur“ eine Sache der Gewöhnung. Nebenbei helfen auch die Polyphenole im Apfel bei der Bakterienbekämpfung.

Der Trick mit dem Putzkörper

Zunehmend sind wir uns bewusst, dass Säure den Zahnschmelz angreift, zuerst aber trifft sie auf den harten Zahnbelag. Er ist deutlich weicher als der Schmelz. Säuerliche Früchte lösen die Konkremente an. Richtig effektiv wird die Maßnahme erst, wenn noch etwas sanfte Reibung durch einen Putzkörper dazukommt. Pflanzenfasern putzen beim Kauen automatisch und sanft die Zahnoberfläche blank. Nehmen Sie doch mal vor und nach dem Essen eines Apfels bewusst die Zahnoberfläche wahr: Sie fühlt sich danach deutlich glatter an. Mit dieser Methode werden Sie schnell bemerken, dass nicht jedes Lebensmittel Putzwirkung hat. Bananen und Kaffee zum Beispiel hinterlassen lästige Beläge.

Achtung:

  • Nach säurehaltigen Mahlzeiten sollte man die Zähne nicht direkt putzen, der Schmelz muss erst durch den Speichel mineralisiert werden. Mundspülungen oder Tees sind hier die beste Alternative zur Zahnbürste.
  • Haben Sie dann Beschwerden an den Zahnhälsen ist es Zeit für eine Fluoridierung des Schmelzes. Ihr Zahnarzt kann einmalig einen Fluoridlack auftragen, daneben gibt es für den Hausgebrauch entsprechend fluoridhaltige Gels in der Apotheke. Einmal in der Woche auftragen reicht schon.
  • Es gibt auch Putzvarianten ohne Säure: Stangensellerie ist eine Möglichkeit, auch Paprika und Karotten weisen exzellente Putzfunktion auf. Mit einem Kräuterdipp wird daraus sogar ein partytauglicher Snack.

Säure-Basen-Gleichgewicht

Lange hält sich schon die Theorie, dass raffinierte Lebensmittel wie Zucker, weißes Mehl, pures Fett und tierisches Protein zu einer Übersäuerung des Stoffwechsels führen. Eine Entzündungsneigung ist die Folge der Übersäuerung. Um die Säuren zu neutralisieren muss der Körper auf eigene Mineraldepots zurückgreifen. Das wiederum hinterlässt Spuren an Knochen und Zähnen. Die Schulmedizin hat sich diesem Wissen lange verweigert, doch zeigen Studien gerade an älteren Menschen, wie sehr eine Ernährung ohne Pflanzenkost Mineralienverlust im Knochen auslöst. Im Fazit aber sind sich daher Schulmedizin und Naturheilkunde einig:

  • Pflanzenkost bringt wertevolle Mineralien und Vitamine in den Körper, die den gesamten Stoffwechsel harmonisieren und Knochen, Zähne und Immunsystem stärken.
  • Pflanzen enthalten Antioxidantien, die den oxidativen Stress durch die akute Entzündung neutralisieren helfen.

Vom Mund bis zum Darmausgang…

reicht die innere Schleimhaut. Bei Entzündungen ist oft nicht nur ein einziger Abschnitt sondern das ganze Darmrohr beeinträchtigt. Parodontose kann Magen/Darmprobleme auslösen und Darmentzündungen steigern die entzündliche Neigung der Mundschleimhaut. Grund genug auf eine gesunde Darmflora zu achten. Hier helfen auch „gesunde“ Bakterien aus probiotischen Lebensmitteln sowie „probiotische“ Ballaststoffe aus der Pflanzenkost. Übrigens arbeitet man an probiotischen Lutschtabletten und Kaugummis.

Naturheilverfahren bei Parodontitis

Eingreiftruppe Immunsystem

Das Immunsystem hat bei Parodontitis eine wichtige Funktion. Es verhindert das Fortschreiten der Krankheit. Doch neben einem bequemen, sonnenarmen Leben greift der Stress das Immunsystem an. So machen alle Maßnahmen Sinn, welche die Immunantwort stärken:

Dadurch werden die Selbstheilungskräfte des Organismus optimiert. Die Gefahr eines Rezidivs einer Parodontitis ist somit deutlich minimiert.

Herdsanierung

Heute kann es die Schulmedizin belegen: ein chronischer Entzündungsherd im Köper kann den ganzen Organismus gefährden und chronische Erkrankungen wie Arteriosklerose, Herzinfarkt und Rheuma auslösen (Komplikationen). Darum findet die Gebisssanierung ausdrücklich die Zustimmung der Alternativen und der Schulmedizin. Dabei ist aber darauf zu achten, dass nicht verschiedene Metalle oder individuell unverträgliche Werkstoffe eingesetzt werden. Die Kinesiologie testet die Materialien aus, jedoch findet diese Methode nicht die Zustimmung wissenschaftlich orientierter Therapeuten. Bekannt aber ist, dass zwischen ungeeigneten Metallen schwache Ströme fließen. Die Folge sind Zahnfleischprobleme sowie eine Metallbelastung.

Nosodentherapie

Verwendet werden inaktivierte Bakterien als naturheilkundliche „Schluckimpfung“. Der Körper bemerkt die „Fremdkörper“ und stellt Antikörper her. Das Verfahren klingt theoretisch einfach, den Herd – also den Belag unter dem Zahnfleisch – kann das Immunsystem nicht besiegen sondern nur notdürftig kontrollieren. Vorrang hat auch hier die professionelle Zahnreinigung.

Ausleitung - Chelattherapie

Amalgam aus Zahnfüllung hat in den Augen der Komplementärmedizin viele mögliche Auswirkungen auf den Körper (wie Müdigkeit, Abwehrschwäche oder Zahnfleischprobleme). Zur Entfernung der Metalle aus dem Körper werden so genannte Chelat-Verbindungen genutzt. Diese Stoffe werden ins Blut gespritzt und mobilisieren Metalle. Sie werden fest gebunden, so dass der gesamte Komplex schließlich über die Nieren ausgeschieden werden kann. Auch die Alge Chlorella ist ein beliebtes Mittel. Die Zellwände der Alge binden jedoch nur die Schwermetalle, die sich aktuell im Darm befinden. Das macht vor und nach einer Zahnfüllung Sinn.

Akupunktur

In der naturheilkundlichen Zahnmedizin ist jeder Zahn einem Organ oder Organsystem zugeordnet. Demnach liegt die Ursache der Zahnprobleme mitunter auch in einer organischen Störung, die mit einer Herdsanierung oder auch Akupunkturbehandlung behandelt werden kann. Derzeit gibt es für die Wirkung der Akupunktur bei Parodontitis zu wenige wissenschaftliche Belege.

Schulmedizin

Der schulmedizinische Therapieansatz gegen Parodontitis setzt im Wesentlichen auf die Wiederherstellung der hygienischen Verhältnisse Mund.

Stopp: Kontrolle

In Zahnbelag tummeln sich zahleiche Keime im Verbund. Sie sind extrem „klebrig“ so dass alle Arten von Bakterien kompakt zusammenhalten. Auch der Speichelfluss richtet hier nicht viel aus. Die professionelle Zahnreinigung beseitigt den weichen Zahnbelag. Damit trifft man das „Hauptquartier“ der Keime.

Hinter Mauern verschanzt

Weicher Zahnbelag wird mit der Zeit durch die Mineralien im Speichel fest. Immer dann ist die Entfernung weniger einfach. Zahnstein zieht sich auch unter das Zahnfleisch und reizt es dauerhaft. Dann kann nur noch Scaling und Wurzelglättung helfen:

  • Beim Scaling wird mit einer dreieckigen, spitzen Klinge der Zahnstein über dem Zahnfleisch abgekratzt.
  • Das Ultraschallscaling wirkt wie ein kleiner Hammer, der die Konkremente löst. Dabei sorgt gleichzeitig ein Strahl aus Salzwasser für Kühlung und einen Abtransport der Bruchstücke aus der Zahntasche. Möglicher Weise aber greift das Verfahren den Schmelz an.
  • Bei der Wurzelglättung arbeitet der Fachmann ohne Sicht an der Wurzeloberfläche unter das Zahnfleisch vor. Dazu benutzt er ein geschärftes, löffelartiges Instrument, mit dem er die Oberfläche abkratzt. Da auch das Zahnfleisch verletzt wird, führt das zu Blutungen und Schmerzen. Daher wird die Maßnahme nur unter Betäubung durchgeführt.
  • Am Ende einer Parodontalbehandlung sorgt ein Desinfektionsmittel (Chlorhexidindigluconat) für ein bakterienarmes Klima in der Zahntasche.
  • Sind die Verhältnisse in der jeweiligen Zahntasche fortgeschritten kann auch das Zahnfleisch aufgeschnitten werden, damit hat der Arzt eine gute „Sicht“ auf den Schaden. Schließlich sorgt ein Antibiotikastreifen in der Zahntasche in den folgenden Tagen für ein länger anhaltendess keimarmes Klima.
  • Daneben gibt es ein wachsendes Repertoire an neuen Methoden. So kann man den geschwundenen Knochen und das Bindegewebe zu neuem Wachstum anregen. Auch mit Bindegewebs- und Knochenverpflanzungen wird gearbeitet.

Achtung:

  • Die Schwellung verdeckt meist den Zahnfleischschwund. Wenn nach erfolgter Behandlung das Zahnfleisch wieder abschwillt, sieht man oft erst das Ausmaß der Erkrankung. Darauf sollte man als Patient vorbereitet sein.
  • Pure Hygiene ohne Änderung des Lebensstils führt nicht zu einer anhaltenden Änderung des lokalen Milieus zwischen Bakterien und Wirt. Das bedeutet, dass die Parodontitis weiterhin konstant fortschreitet.
  • Wenn sich schon Zahntaschen gebildet haben, müssen sie ständig überwacht werden. Zwei bis vier-mal im Jahr sollte man den Zahnarzt dann besuchen.

Sonderbetreuung für Sonderfälle

Auch an systemischen Immunerkrankungen wie etwa HIV, Krebs-, Autoimmunerkrankungen, angeborene Immunstörungen muss gedacht werden. In diesen Fällen hat der Körper nur eine geschwächte Abwehr zur Verfügung. Entsprechend ist auch die Therapie der Parodontitis individuell auszurichten.

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