Was Sie vom Arzt erwarten können
Die gängigste Diagnosemethode ist die Magenspiegelung (Gastroskopie). Mit einem Schlauch wird eine Lichtquelle sowie eine Kamera in den Magen geschoben. Damit macht sich der Arzt ein Bild von der Entzündung. Gegen den Brechreiz hilft eine Betäubung der Schleimhäute sowie eine Sedierung.
Bei Blutungen (Kaffeesatzerbrechen oder Teerstuhl), muss sofort eine Magenspiegelung erfolgen, da Lebensgefahr bestehen kann. Mit einer Magenspiegelung hat der Arzt die Möglichkeit zwischen den verschiedenen Gastritisformen zu unterscheiden.
- Autoimmunerkrankung
Eine Magenschleimhautentzündung kann durch eine Autoimmunerkrankung ausgelöst werden. Man prüft dies durch typische Antikörper im Blut. Oft ist auch der Säuregehalt des Magens zu niedrig. Der Magen bemerkt es und produziert mehr Hormon („Gastrin“). Auf die Dauer führt das zu Gewebsveränderungen. Definitiv ist die Diagnose nur durch eine Gastroskopie und Gewebsentnahme (Biopsie) mit Gewebsuntersuchung (Histologie) möglich. Die Schleimhaut erscheint hier rückgebildet und abgeflacht (Atrophie). - Infektion
Der Keim Helicobacter pylori kann durch verschiedene Tests festgestellt werden: Im Stuhl, durch eine Gewebeprobe aus dem Magen oder einen Nachweis im Magensaft. Der Test der Atemluft mit einem radioaktiven markierten Harnstoff (13C-Harnstoff) ist technisch aufwändiger, daher wird er heute nur noch selten durchgeführt. Bei älteren Patienten wird der Arzt eine Bestätigung durch eine Magenspiegelung vorziehen (vor allem zum Ausschluss gefährlicher Erkrankungen wie Zwölffingerdarm-, Magengeschwür, Magenkrebs), ehe die Therapie beginnt. - Gastritis durch Reizstoffe
Bei einem entsprechenden Verdacht aus der Krankengeschichte erfolgt eine Überprüfung mittels Magenspiegelung. Gewebeproben (Biopsien) werden histologisch auf Entzündungszellen, Krebs und mikrobiologisch auf die Anwesenheit von Helicobacter pylori untersucht.
Selten wird eine Röntgenuntersuchung des Magens bzw. der Speiseröhre durchgeführt. Zum Ausschluss anderer Ursachen der Oberbauchbeschwerden kann eine Ultraschalluntersuchung erwogen werden.
Viele Ärzte greifen leider erst bei handfesten Symptomen wie Kaffeesatzerbrechen oder Dünndarmgeschwüren ein. Gewichtsverlust bei jungen Frauen wird meist als Magersucht angesehen und auch nicht behandelt. Über Jahre bestehende Magenschmerzen, Hungerschmerzen und Übelkeit werden manchmal als Symptome trotz positiver Laborergebnisse nicht ernst genommen, da nach Ansicht der Ärzte der „Leidensdruck“ für eine Behandlung zu gering ist.