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Weitere Therapien: Scheidenentzündungen

Was sonst noch hilft

Bei Scheidenentzündungen helfen Heilpflanzen und Vorschläge zum Verhalten. Hier erfahren Sie darüberhinaus mehr hilfreiches zur Ernährung, den Naturheilverfahren und der Schulmedizin.

Ernährung

Kann man mit der Ernährung das Scheidenmilieu beeinflussen?

Das ist durchaus möglich. Vitamine und Antioxidantien aus Obst und Gemüse stärken die Abwehr. Mit Ballaststoffen und Probiotischen Lebensmitteln sorgen Sie für ein gesundes Keimaufkommen, denn vom Darmausgang zur Scheide ist es nicht weit. Erfahrungsgemäß bessert sich eine vaginale Pilzerkrankung, wenn regelmäßig Joghurt verzehrt wird (zum Beispiel mit Lactobacillus acidophilus, Lactobacillus rhamnosus und Lactobacillus reuteri).

Pflanzenkost gleicht außerdem das Säuren-Basengleichgewicht aus. Das hilft dabei eine entzündliche Neigung zu besänftigen.

Pflanzenhormone in den Wechseljahren

Bei Östrogenmangel ergänzen sojahaltige Lebensmittel mit ihren Phytoöstrogenen den Hormonspiegel (Sojaisoflavone). Das lindert auch andere Beschwerden durch die Wechseljahre.

Gewürze mit Zweitnutzen

Generell können Sie Ihren Körper bei einer Infektneigung mit antibiotischen Lebensmitteln unterstützen. Die Wirkstoffe aus Senf, Meerrettich, Kresse oder Kapuzinerkresse erreichen auch die Blase und die Schleimhäute. Im Darm räumen antibiotische Gewürze auf (frischer Knoblauch oder Zwiebel, Thymian, Rosmarin, Gewürznelken, Koriander, Kümmel). Die erwähnten Gewürze schlagen auch Darmpilze in die Flucht. Generell sollte man bei Neigung zu Pilzerkrankungen auch Zucker und Kohlehydrate meiden, denn das ist die bevorzugte Nahrung dieser Krankheitserreger. Besser ist man also bei Pilzinfektionen mit Gemüse und Protein beraten.

Naturheilverfahren bei Scheidenentzündungen

Das Scheidenklima: Säure plus Bakterien

Anliegen der Mikrobiologischen Therapie ist es generell für einen gesundes Bakterienaufkommen auf und im Körper zu sorgen. Damit gewährleistet man ein gesundes Milieu und eine starke Abwehrkraft. Sind alle „Nischen besetzt“, breiten sich keine Krankheitskeime aus.

Der wichtigste Schutz der Scheide ist das leicht saure Milieu. Es wird natürlicher Weise durch die dort lebenden Milchsäurebakterien erhalten („Döderlein-Bakterien“). Diese Bakterien können bei Bedarf in der Vagina wiederangesiedelt werden. Früher hat man dazu bei Scheidenentzündung einfach Joghurt über einen Tampon in die Scheide eingeführt. Heute rät man davon eher ab. Es kommt nämlich auf die exakten Keime an. Joghurt ist außerdem häufig hitzebehandelt oder mit Konservierungsstoffen versetzt.

  • Besonders günstig wirkt bei Scheidenentzündung Wasserstoffperoxid-bildender Lactobacillus acidophilus (NAS). Diese Bakterien haben drei Waffen: Sie besiedeln alle verfügbaren Räume, und säuern das Klima ab. Daneben vertreibt der Stamm falsche Bakterien mit seiner Geheimwaffe, dem sehr reaktiven Wasserstoffperoxid. Der Keim ist in Form von Vaginalzäpfchen verfügbar. Dasselbe leisten die „Döderleinbakterien“ (wie Lactobacillus gasseri). Sie kommen ganz natürlich in den Scheiden gesunder Frauen vor. Auch mit diesen Keimen sind Vaginalzäpfchen verfügbar.
  • Für das saure Klima sorgen außerdem Vaginaltabletten mit Milchsäure oder entsprechende Gele.

Aggressiver Sauerstoff zum desinfizieren

In der Ozontherapie nutzt man aktivierten Sauerstoff (Ozon), um Wunden und Infektionen zu behandeln. Ozon ist sehr reaktiv und tötet daher Mikroorganismen (Viren, Bakterien, Pilze). In höheren Mengen ist Ozon jedoch auch für das Gewebe schädlich, weshalb nur ein ausgebildeter Therapeut damit umgehen darf. Als Trägermaterial verwendet man Wasser („Ozonwasser“) oder Olivenöl („ozoniertes Olivenöl“, aus der Apotheke).

Achtung beachten:

  • in Wasser ist Ozon nur einige Stunden haltbar.
  • Ozon ist sehr reaktiv und reagiert mit dem Olivenöl ab. Wirksam sind dann vermutlich diese Produkte und nicht das Ozon selbst. Darum ist ozoniertes Olivenöl auch länger haltbar. Es wird bei Scheidenentzündung äußerlich aufgetragen.

Die Kraft des Wassers

Warme Sitzbäder sind bei Scheidenentzündung eine typische Empfehlung naturheilkundlicher Heiler. Hier kann Wärme zusammen mit Badezusätzen helfen. Neben Kamille und Gerbstoffen sind Moorbäder bei 37-39°C die Klassiker. Heilerde-Auflagen haben sich auch bei genitalem Juckreiz bewährt. Weitere Mittel zur Phytotherapie gibt es unter Heilpflanzen.

Naturheilverfahren, die bei Scheidenentzündungen helfen können

Schulmedizin

Wichtig ist eine frühzeitige Diagnose bei Scheidenentzündung. Dann reicht es oft, ein die Schleimhaut desinfizierendes Medikament zu verordnen. Schwere Infektionen werden mit Antibiotika behandelt. Allerdings können Antibiotika auch durch eine Störung der natürlichen Flora eine Beeinträchtigung des Scheidenmilieus bewirken. Dann befürwortet auch die Schulmedizin eine mikrobiologische Therapie bei Scheidenentzündung. Der Partner muss nicht bei jeder Infektion mitbehandelt werden, hier entscheidet der Arzt über das Vorgehen.

Eingesetzt werden bei Infektionen:

  • Bakterien: Clindamycin, Metronidazol
  • Trichomonaden und Bakterien: Metronidazol
  • Scheidenpilz Candida albicans: Antimykotika (z.B. Clotrimazol)

Die Impfungen

Getestet werden auch Impfstoffe gegen Pilze, Scheidenbakterien und Viren. Die Viren-Impfung scheint vielversprechend zu sein:

Seit 2006 ist eine Impfung gegen die gefährlichen Viren-Stämme HPV 6, 11, 16 und 18 verfügbar. Die Viren verursachen Genitalwarzen sowie Krebs an Vulva oder am Gebärmutterhals. Auswertungen zeigen einen 100-prozentigen Schutz der geimpften jungen Frauen gegen die genannten Viren. Dadurch werden auch Krebsvorstufen und Feigwarzen verhindert. Die Impfung habe nur geringfügige Nebenwirkungen und die ersten epidemiologischen Zahlen waren sehr ermutigend. Übrigens schützt die Impfung auch ältere Frauen (bis 55). Interessant auch der Befund, dass die Impfung krebsartige Entartungen auch bei den schon vor der Impfung infizierten Frauen verminderte. Der Ausbruch kann aber nicht in jedem Fall verhindert werden. Außerdem waren die Frauen mit einer Impfung vor einer Reinfektion nach einer bereits abgeheilten Infektion geschützt. Aber: Eine Kontrolluntersuchung der Scheide und Gebärmutter kann die Impfung nicht ersetzen.

Hormone

Hormonelle Störungen beeinflussen das Scheidenklima entscheidend. Östrogenmangel lässt die Scheidenschleimhaut dünner werden – dann wird auch eine Scheidenentzündung häufiger. Hier kann oft eine Hormonersatztherapie (Tabletten, Zäpfchen) helfen. Zu beachten ist, dass Östrogen in seltenen Fällen auch östrogenabhängige Krebsarten fördern kann. So ist der Nutzen gegen den möglichen Schaden sorgfältig abzuwägen und die Dosis möglichst niedrig zu wählen.

Auch einige hochdosierte Verhütungsmittel steigern das Risiko für Scheidenpilz und Scheidenentzündung. Hier wechselt man besser das Präparat.

Warzen

Warzen führen vor allem bei mechanischer Beanspruchung (Sex) zu einer Reizung und Scheidenentzündung. Intimwarzen (Condylomata acuminata) werden mit Laser, elektrischen Schlingen oder durch Ausschneiden mit einem scharfen Löffel entfernt. Die Prozedur ist meist schmerzhaft. Siehe auch Thema Warzen und Abwehrschwäche.

Krebs

Krebsartige Entartungen sind oft entzündet und lösen eine Scheidenentzündung aus. Scheidenkrebs ist jedoch sehr selten. Dann aber muss der Krebs operiert werden. Nur in schlimmen Fällen muss die ganze Gebärmutter einschließlich der Becken/Leisten/Lymphknoten und ein Teil der Scheidenwand entfernt werden. In nicht operablen Fällen wird radioaktiv bestrahlt.

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