Schulmedizin
Je nach Ursache und Schwere der Magenschleimhautentzündung sind verschiedene Behandlungsstrategien nötig. Neben dem Stillen der Blutung setzt man Medikamente ein:
- zur Pufferung bzw. zur Hemmung der Produktion der Säure (Protonenpumpenblocker wie Omeprazol)
- Hemmstoffe gegen die Ausschüttung des Entzündungsbotenstoffs Histamin (Antihistaminika)
- Antibiotika zur Bakterienbekämpfung (Amoxicillin, Clarithromycin, Metronidazol)
Es hat sich in Studien erwiesen, dass eine „Step-down-Therapie“ einer „Step-up-Therapie“ überlegen ist. Das bedeutet, dass in vielen Fällen mit leichter wirkenden (also auch naturheilkundlichen) Präparaten und Heilpflanzen begonnen werden sollte, bevor stärkere Medikamente mit mehr Nebenwirkungen eingesetzt werden. Der Nutzen für die Patienten ist so am höchsten, die Kosten am geringsten.
Akute Gastritis
Im Akutfall muss für einen Stillstand der eventuellen Blutung gesorgt werden. Dazu genügt meist die Verödung des blutenden Gefäßstumpfes.
Chronische Gastritis
Für die Typ A-Gastritis ist keine besondere Therapie bekannt, obwohl neuere Studien vermuten, dass die Bekämpfung von Helicobacter vor dieser Immunkrankheit schützen könnte. Eine heilende Therapie gibt es noch nicht. Behandelt werden die Folgen: Der Vitamin B 12-Mangel muss dringend korrigiert werden. Dies ist bei den betroffenen Patienten durch regelmäßige intramuskuläre Spritzen möglich (alle vier bis acht Wochen) oder durch hoch dosierte orale Präparate (Aufnahme über Diffusion an der Darmschleimhaut). Auch Maßnahmen zur Säurereduktion oder Verbesserung des Schleimhautschutzes zeigen eine belegte, lindernde Wirkung, wenn Magen-/Verdauungsbeschwerden vorliegen.
Die Typ B-Gastritis wird mit einer Kombinationsbehandlung aus zwei Antibiotika und einem Säureblocker (Protonenpumpenhemmer, PPI) behandelt. Nach einer Behandlung dieses Keims verschwinden die Beschwerden häufig, wenn der Protonenpumpenhemmer noch mindestens zwei Wochen weitergegeben wird. Für die Erstbehandlung einer Helicobacter pylori-Infektion sollte eine mindestens einwöchige Tripel-Therapie bestehend aus einem PPI und Clarithromycin plus Metronidazol oder Amoxicillin eingesetzt werden.
Bei der Typ C-Gastritis ist der Auslöser ein chemischer Stoff (z. B. Medikamente, Alkohol oder aus dem Zwölffingerdarm in den Magen zurückfließende Galle). Diese auslösenden Stoffe müssen gemieden werden. Die Alternative ist die Einnahme von säurehemmenden Medikamenten. Übliche Medikamente sind Protonenpumpenhemmer und H2-Blocker (Antihistaminika). Wer von Rheumamitteln Magenbeschwerden bekommt, kann auf so genannte Cox-2-Hemmer ausweichen. Sie sind etwas schonender für den Magen, der Preis ist jedoch höher. Auch von Nebenwirkungen sind sie nicht frei. Ein Einsatz dieser Medikamente sollte daher sorgfältig abgewogen werden.
Typ A und Typ C: Empfehlenswert sind langfristig regelmäßig wiederholte endoskopische Untersuchungen. Damit überwacht man die Entwicklung von Magen-/Speiseröhrenkrebs.
In vielen Fällen können Patienten mit chronischer Magenschleimhautentzündung von der Naturheilkunde profitieren. Alle dringend notwendigen schulmedizinischen Maßnahmen sollen dabei nicht vernachlässigt werden.